Archiv 2013: Sorry, Dominik Wichmann, es musste sein.

Medien

Die Print-Redaktion des stern hat die Online-Kollegen von stern.de lange ignoriert, belächelt, unterbezahlt, als nervenden Kostenfaktor behandelt und vor allem nie auf Augenhöhe gesehen. Gelitten haben alle darunter, die dort hochmotiviert etwas bewegen wollten. Vor allem aber die Marke.

Mit dem neuen stern soll das jetzt anders werden. Schwer zu glauben, wenn man weiß, dass der neue Chief Dominik Wichmann über ein Jahr gebraucht hatte, um die Kellerkinder der stern-Galaxie aufzusuchen und sich der Online-Redaktion überhaupt mal vorzustellen.
Und so richtig online-affin ist der neue frische Mann am Kopf des stern nun nicht: Sein Facebook-Profil ist geschlossen, sein Google+-Profil verwaist und ob das Twitter-Profil seins ist, weiß man nicht. Ist aber wahrscheinlich: Es ist leer.

Seine Print-Redakteure tun sich schwer mit ‘diesem Internet’ und ihre wackeligen Schritte sind fast Mitleid erregend. Leser-User-Marken-Bindung sieht anders aus.
Sorry, Dominik Wichmann, so wird das nichts. Lassen Sie endlich Ihre Online-Redaktion mit ran. Ganz richtig und ehrlich und konsequent. Mit Herzblut, Sinnlichkeit und Überzeugung Crossmedia. Und ohne Angst vor dem User. Es gibt sie nämlich, die kompetenten User. Und die sind Ihre Zielgruppe. Die Sie bisher wenig bewegt haben.

PS: Und geben Sie den alten Herren eine schöne Aufgabe, aber lassen Sie sie nicht mehr zu Interview-Terminen. Aussagen wie “Den Stern als gedrucktes Magazin wird es noch 30, 40 Jahre geben.” sind furchtbar schmerzhaft und entlarvend. Danke.

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